(Lesedauer 3 Min)
Ich lese die Nachrichten. Worte eines Präsidenten. Lüge oder Wahrheit? Ich scrolle kurz durch Facebook. Ich entdecke faszinierende Bilder und Fotos. Sind sie echt oder KI-generiert? Ich finde auf Kleinanzeigen einen schönen Teppichläufer, innerhalb von einer Minute war der Kauf vereinbart. Abends fahre ich zu dieser mir unbekannten Frau, um den Teppich abzuholen. Freundlich öffnete sie mir die Tür und überreichte mir meine Ware. Ein Small Talk folgt. Ein spürbar kleines Vertrauen baut sich innerhalb weniger Sekunden zwischen uns auf. Sie bittet mich in ihre Wohnung herein und zeigt mir weitere Produkte, die sie verkaufen möchte. Alles noch neu und verpackt. Ich lehne einen weiteren Kauf freundlich ab und stelle keine Fragen. Ich lade den Teppichläufer in mein Auto und bin glücklich.
In der Mittagspause stehe ich mit meiner Lieblingskollegin am Imbissstand. Wir lassen es uns gut gehen und erzählen aus unserem Leben. Plötzlich hakt sie nach und stellt mir eine Frage. Doch so spontan wollte ich sie nicht tief blicken lassen und lüge sie an. Das war nicht geplant und ich bin erschrocken über mich selbst. Ich nehme diese Lüge abends mit ins Gebet, in die Nacht und in den nächsten Tag hinein. Ich überwinde mich und beichte ihr, dass ich sie angelogen habe. Sie lächelt und sagt: „Alles gut!“ Ja, für mich war auch wieder alles gut.
Manchmal denke ich, unsere Welt ist voller Fake News. Wem kann man noch glauben? Eine Google Suchanfrage ergibt, dass wir bis zu 200 Mal pro Tag lügen. Stimmt das überhaupt? Wahrscheinlich gilt das für Vielredner. Denn auch die Bibel lehrt uns, wer viel redet (im Alltag), sündigt viel (Sprüche 10,20). Laut einer Studie flunkern wir besonders oft, wenn wir unser Gegenüber beeindrucken wollen. Und oft merken wir es überhaupt nicht.
Kinder glauben in der Regel alles und wenn ich meiner Tochter (9 Jahre) etwas erzähle und sie sich unsicher ist, dann fragt sie: „Wirklich?“ Sie hinterfragt (noch). Ihr Herz ist noch im Rohbau. Wir Erwachsenen nehmen Täuschungen oft gar nicht wahr, weil wir in ihnen geprägt sind. Wir fallen nicht auf jede Werbung herein und glauben automatisch nicht alles, was andere uns erzählen. Das unbewusste Abhaken passiert schnell. Doch wenn wir andere beim Lügen erwischen, sind wir ziemlich schnell aufgebracht und gehen hart ins Gericht.
Gott ist mit seinem Wort (Bibel) auch ein Richter, nämlich unserer Gedanken und der Sinne, unseres Herzens (Hebräer 4,12). Doch zuerst hat Gott die Funktion als Retter durch Jesus Christus. Er gibt uns Chancen und viele Möglichkeiten uns von ihm retten zu lassen, bevor er uns eines Tages richten wird. Und wer gerettet ist, wird nicht gerichtet.
Als ich meine (bewusste) Lüge mit mir herumgetragen hatte, habe ich mehrfach versucht, sie abzuhaken. Wird schon nicht so schlimm sein. Doch dann kam das berühmte Kopfkino. Mein Gewissen zeigte mir auf, was aus einer kleinen Lüge alles entstehen kann. Erst als ich meine Lüge beichtete, verschwand dieses Kopfkino. Früher, als ich Jesus noch nicht kannte, hatte ich dieses Kopfkino nicht. Lügen war für mich damals in einem Leben ohne Jesus einfacher und vollkommen normal.
Als Kind glaubte ich an den Osterhasen. So sehr, dass ich ihn Jahr für Jahr versuchte zu erwischen, wie er bei uns im Wohnzimmer die Eier versteckte. Doch ich entdeckte ihn nicht, das machte mich traurig. Ich war an Ostern traurig, weil ich einer Lüge glaubte. Und ja, falls du es noch nicht wusstest, den Osterhasen gibt es nicht. Wirklich!
Heute beginnt Ostern für mich ganz anders. Ich stehe sehr früh auf, wecke meine Tochter und wir gehen los. Nach draußen. Die Straßen sind noch menschenleer. Mit Kreide schreiben wir mit riesengroßen Buchstaben auf den Boden; Der Herr ist auferstanden. Oder; Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Das machen wir an drei bis fünf Stellen in unserem Wohngebiet. Im letzten Jahr hatte es geregnet und unser kleiner Ausflug musste ausfallen. Doch dieses Jahr bin ich guter Hoffnung, dass es wieder möglich ist.
Danach darf unsere Tochter Ostereier u. kleine Geschenke bei uns im Wohnzimmer suchen. Doch sie weiß, Mama und Papa haben sie versteckt.
Ostern beginnt mit der Wahrheit „Jesus ist auferstanden! Er hat den Tod besiegt!“ Mit seinem Blut hat er die Schlüssel zur Totenwelt und zur Hölle erworben (Offenbarung 1, 18-19). Nur er kann aufschließen und befreien.
Der Tod gehört nicht zur ursprünglichen Schöpfung. Gott hat den Menschen nicht erschaffen, damit er stirbt. Es war aufgrund unserer Sünde aber eine Notwendigkeit. Doch mit Jesus Christus hat er einen Retter geschenkt, der uns ins ewige Leben hineinrettet. Für alle die, die es möchten.
Quelle:
Neue Studien: Die ganze Wahrheit über das Lügen - WELT
https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article106292192/Die-ganze-Wahrheit-ueber-das-Luegen.html
April 2025